Der Holzbildhauer Detlef Schulz
Detlef Schulz, Jahrgang 1964, hat das
dreidimensionale Gestalten seit Anfang der 1980er Jahre in Dresden gelernt,
wo er zum Steinmetz ausgebildet wurde. Nach der so genannten
„Ausreise nach West-Berlin” sind seine ersten Steinbild - hauerarbeiten
Figurinen am Theater des Westens und das Goethe-Denkmal im
Tiergarten.
Der Sprung vom Hand- werker zum freien Künstler
ging einher mit dem Wechsel des Materials: vom Stein zum Holz.
Das schneller und leichter zu bearbeitende Holz gab endlich
ausreichend Raum für seine Kreativität.
Detlef Schulz arbeitet figurativ. Bei
Skulpturen und Reliefs zeigt er oft Bewegungsabläufe. Das erinnert an die
ersten Filmstreifen, an Daumenkino. Seine Darstellungen von
Menschen haben eine weitere Qualität: Es handelt sich nicht um
Portraits tatsächlicher Biographien. Es sind Beschreibungen von
Zuständen der Psyche, von kleinen Abweichungen. Nichts
Pathologisches, alles bleibt im Rahmen dessen, was als normal gilt. Trotzdem führt
Detlef Schulz den Betrachter weit fort von der Normalität
eines Portraits. Oft erscheinen die Titel der Werke wie Rätsel.
Die Lösung kann poetisch sein. Gesten, Posen, Mimik sind
nicht eindeutig, sondern vielfach deutbar. Immer glaubt man, das
schon einmal gesehen zu haben. Man weiß nur nicht, wo oder wann?
Und das ist eine Botschaft, die Detlef Schulz mit seinen Werken
aussendet: Dass wir uns nie sicher sein können, es gibt immer noch
eine andere Wahrheit. Werke von Detlef Schulz finden sich im öffentlichen
Raum sowie in Privatsammlungen in Deutschland und im
Ausland.
Der Lebensraum-Gestalter Detlef Schulz
Detlef Schulz sagte irgendwann: „Ich kann
mir für diesen Raum einen Tisch
vorstellen, den es so noch nicht gegeben hat, an dem viele Leute
gut sitzen und sich bestens unterhalten können.”
Detlef Schulz bekam den Auftrag, einen
solchen Tisch zu bauen. Bis heute sieht er immer
wieder nach dem fast zwanzigjährigen Werk aus Holz, das in einem
Eisenring gefasst ist.
Möbel sind für Detlef Schulz eine Herausforderung:
Neben der eigenen Ästhetik geht es ihm um den perfekten
Nutzwert und um die Anwendung von vergessenen und innovativen
Materialien und Techniken. Für
Wohnungen, Büros, Arztpraxen, Diskotheken und Hotels hat Detlef Schulz
Tische, Stühle, Betten, Lampen, Bars und Tresen entworfen und selbst
gebaut oder nach seinen Entwürfen bauen lassen. Möbel von Detlef
Schulz zeichnen sich durch einen hohen Gebrauchswert und Langlebigkeit,
eine konsequente Formensprache, die keiner Mode folgt sowie
ironische Details in Funktion und Gestaltung aus.
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